Heimatforschernetz
Sachsen-Anhalt

Netzwerk

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Heimatforscherinnen und Heimatforscher befassen sich ehrenamtlich mit der Erforschung ihres heimatlichen Lebensraums. Ihr Forschungsfeld hängt dabei stark von ihren individuellen Interessen ab und berührt häufig mehrere Disziplinen der Natur- und Kulturwissenschaften. Die Beschäftigung mit der lokalen und regionalen Geschichte nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein. Anders als Fachwissenschaftler verfügen Heimatforscher meist nicht über eine akademische Ausbildung in ihrem Forschungsgebiet. Sie erarbeiten als freiwillig Engagierte wertvolles Wissen, das anderen Menschen hilft, Gegenwart und Vergangenheit der Orte und Landschaften, in denen sie leben, kennenzulernen und zu verstehen.

Regelmäßig arbeiten Heimatforscher in Interessengemeinschaften oder Vereinen zusammen. Sie veröffentlichen – meist in kleinen Auflagen – Ortschroniken sowie periodisch erscheinende Heimathefte und Heimatkalender, in denen sie ihre Ergebnisse für die Einwohnerinnen und Einwohner ihrer Gemeinden zugänglich machen. Derzeit arbeiten ca. 650 Ortschronisten in Sachsen-Anhalt am Landesgedächtnis.

Angebote

Der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. (LHB) bietet Engagierten im historischen Ehrenamt insbesondere auf dem Gebiet der Orts- und Regionalgeschichte, der Genealogie, der Volkskunde, der Kulturlandschaft- und Flurnamenforschung Möglichkeiten

Hierfür kooperiert der LHB mit den im Land tätigen Forschungseinrichtungen (–> Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, –> Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt) und Museen.

Grundlagenkurs für Heimatforscher

Der Grundlagenkurs bietet die Möglichkeit einer systematischen Einführung in die Arbeit als Ortschronist / Heimatforscher. Das Angebot richtet sich an alle Interessierten auf dem Gebiet der Heimatforschung und Ortschronik, die sich vertieft mit den Grundlagen ihrer Tätigkeit auseinandersetzen wollen (u.a. wissenschaftliche Literaturrecherche, Quellenkunde, Genealogie, Numismatik). Der Umfang des Kurses beträgt 80 Stunden und umfasst:

  • 4 Module á 3 Seminare, insgesamt 12 Veranstaltungen mit hohem Praxisanteil
  • eine landeskundliche Tagesexkursion

Abgeschlossen wird der Kurs mit einer Prüfung. Alle Absolventen erhalten ein Zertifikat, das in einer offiziellen Veranstaltung von einem Vertreter der Landesregierung überreicht wird.

Der Grundlagenkurs fand erstmals 2019 statt und wurde 2020 und 2021 wiederholt (vgl. Flyer zum Kurs). Ein weiterer Kurs beginnt im Herbst 2022. Der Kurs wurde im Rahmen des Projekts “Heimatforscher. Die Qualifizierung von Engagierten in den Bereichen Ortschronik und Heimatgeschichte stärken, ihre Arbeitsbedingungen verbessern und Nachwuchs gewinnen” entwickelt, durchgeführt und evaluiert. Das Projekt wurde zwischen 2019 und 2021 aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Die wesentlichen Errungenschaften wurden im Anschluss in die dauerhafte Arbeit der Geschäftsstelle des Landesheimatbundes integriert.

Kooperationspartner: Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Universitätsbibliothek Magdeburg, Industriemuseum Schönebeck, Städtisches Museum Halberstadt, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Zentrum für Mittelalterausstellungen, Servicezentrum eSciences an der Universität Trier.

Ab 2022 soll der Grundlagenkurs bei entsprechender Nachfrage (ab 10 Personen) kontinuierlich wiederholt werden. Der Kurs kann auch von Kommunen gebucht werden. Treten Sie hierfür gerne mit uns in Kontakt.